Rovermoot 2024

Bericht zum Rovermoot 2024

Eigentlich startete alles Anfang Oktober 2023, als die Überlegung anstand, wer das Rovermoot im nächsten Jahr verantworten sollte. Recht schnell fanden sich mehrere Kandidat*innen – mehrere Teams. In liebevollem Austausch und mit dem Argument, dass es für einige im nächsten Jahr das letzte Moot sein würde, konnten sich die Seniors durchsetzen. Damit lag auch der Standort fest: möglichst im Norden, auf jeden Fall an der Küste. Am allerliebsten im Wattenmeer.

Die intensive Zeltplatzsuche startete unmittelbar nach dem Moot ’23. Die Platzsuche erstreckte sich über die gesamte deutsche Bucht samt Inseln. Schließlich fiel die Wahl auf einen Platz der die Möglichkeit bot das Meer sogar in der Jurte noch zu hören. Auch ein Wald erstreckte sich entlang der Steilküste in der Umgegend. Der Strandabschnitt lag direkt hinter der Düne. Es bestand die Sorge, dass ein Platz so weit im Norden für weniger Roverinnen und Rover sorgen würde in 2024. Doch als aus Süddeutschland die Anfrage eintrudelte, ob sie ihren Katamaran mitbringen dürften, war klar: Auch der Süden Deutschlands wird auf diesem Moot vertreten sein und das Meer vor der Jurte ist ein gutes Argument den Weg auf sich zu nehmen. Neben der Küchenplanung und den inhaltlichen Feinheiten, musste jetzt besonders für gutes Wetter gebetet werden – denn wenn wir schon am Meer sind, wollen wir uns auch mit ihm bekannt machen.

02. Oktober – Vorlager

Spätestens um 12 Uhr wollen wir losfahren, so viel ist klar. Drei Anhänger, Fahrende und Mitfahrende, Material – all das wollte koordiniert werden. Obwohl wichtige Materialien für das Roverversprechen noch am Abfahrtstag in letzter Minute unter Hängerachsen deponiert wurden und der Weg mit dem Fahrrad von der Innenstadt nach Oelixdorf länger brauchte als vermutet – um Punkt 12 Uhr fuhr die Leitung ab. Das Stangenholz – welches wir mit zum Lagerplatz brachten – hatten wir im April mühselig selbst geschlagen (siehe Bericht Stangenholzaktion). Der zeitliche Ablauf kam gut hin und die einzelnen Punkte waren gut vorbereitet. Bald schon standen die ersten Jurten, bald schon kamen die ersten Mitteldeutschen, die ersten Süddeutschen. Besonders beachtlich war, wie zwei süddeutsche Roverinnen allein bei auflandigem norddeutschen Wind ihre Jurte aufbauten. Zeitgleich setzten sich einige Miltenberger mit ihrem Auto fest – wie es dazu kam fragt ihr lieber selbst. Immerhin haben sie anschließend geharkt! Als auch das Gigaset stand, lag dem Abendessen nichts mehr im Weg. Des nachts zogen die Winde durch die Jurten. Wahrscheinlich haben nur die Süddeutschen die Wellen wogen hören.

03. Oktober – Los geht’s!

Apropos Süddeutsche. Eine ganze Portion ebendieser befand sich des Morgens auf dem Platz und weihte direkt den Fußballrasen ein. Sie waren in der Nacht wohl durchgefahren. Schnell wurde das Frühstück gestreckt, denn da hatte die Leitung etwas durcheinander gebracht. Bei der Morgenwache war die Anbringung der BPS-Flagge am Fahnenmast keine leichte Aufgabe. Eine Roverleiter aus drei Personen, mehrere Sprünge und eine kurze Kletterpartie später, flatterte die Fahne im Wand. Immer mehr Pfadis rollten nun an. Unser Shuttle-Service sammelte einige an den nahegelegenen Bahnhöfen ein. In allen Ecken des Platzes sprossen Jurten aus dem Boden. Nach dem Abendbrot gab es im Gigaset noch eine fröhliche Kennlern-Runde. Alle Roverinnen und Rover schrieben drei außergewöhnliche Fakten auf einen Zettel. Diese wurden gemischt und verteilt. Im Gewusel versuchte nun jede Person anhand dieser drei Fakten ihren Zettelpartner zu finden. Wer kocht leidenschaftlich gerne? Wer spricht etwas Hebräisch? Wer spielt mehr als 3 Instrumente? Anschließend startete die Singerunde. Flagge am Mast? Check. Anreise? Check. Kurzes Kennenlernen? Check.

04. Oktober – Action!

Zweimal Wecken. So der Wunsch. Doch Sabbels Tröte bleibt stumm. Da ist wohl Sand hineingeraten. Also erschallen die Topfdeckel über den Lagerplatz. Nach Morgenwache und Frühstück beschäftigen wir uns mit zwei grundlegenderen Themen: Gott ist die Liebe und Gott ist gerecht. Wie geht das zusammen? Was hat das mit Hundebabys und einem geplatzten Auge zu tun? Nun, dafür muss man wohl dabei gewesen sein. Nach zwei Inputs setzen wir uns zur Vertiefung in Kleingruppen zusammen. Die Ärmel sind zwar lang, doch die Sonne scheint. Im Anschluss an das Mittagessen startet daher gleich die Action. In gemischten Gruppen machen sich die Rover*innen auf zu verschiedensten Stationen: Kanu – Tau ziehen, Plattdütsch – Memory, Bibelverse raten, Möllky – es gab einige Herausforderungen. Wer baute wohl mit Strandgut den höchsten Turm? In jedem Fall gab es beim Bunten Abend einiges zu Lachen – ob Spiele oder eine Haijk-Geschichte (die GENAUSO scheinbar jede Person schon einmal mit ihren Sipplingen erlebt hat) – es wurde eine gemütliche und lustige Runde. Währenddessen wurden die Sieger der Rallye berechnet und anschließend feierlich verkündet. Der Gewinn? Als Erstes essen bei den kommenden Mahlzeiten!

05. Oktober – Versprechen

Versehentlich hatten wir vergessen jemanden zum Weckdienst einzuteilen. Also musste die Lagerleitung ran und ließ wieder die Topfdeckel erschallen. Morgenwache. Frühstück. Anschließend ging es ans obligatorische Ringe gießen, Bücher binden oder Meer genießen. Einige schwammen, andere paddelten, die Sonne ließ sich hin und wieder blicken. Nach dem Mittagessen war es Zeit für das Gruppenbild. Dann gab es noch einen Input zum Thema: “Glaube ohne Gefühle” und los ging es zur Roverwache. Für 2/3 unserer Lagerleitung zum letzten Mal. Drei Stunden hatten die Rover*innen Zeit sich mit Gottes Wort und einigen Fragen auseinander zu setzen. Die Anwärter*innen, welche später ihr Versprechen abgeben würden, lernten ihren Versprechenstext auswendig. Als langsam die Sonne unterging versammelten wir uns wieder. Über den Lagerplatz, am Strand entlang wanderten wir, hörten die 10 Pfadfinder-Gesetze und bildeten am Ende zwei Versprechenskreise. Im Anschluss trafen wir uns erneut im Gigaset, wo Woody den Übergang der älteren Rover*innen in die Älterenschaft gestaltete. Beinahe musste sogar Lexi dran glauben, verzweifelt rief er aus, dass er noch nicht so alt sei und es legten sich einige Arme schützend vor ihn. Feierlich wurden die alten Rover*innen aus der Roverschaft verabschiedet, legten ihre Ringe ab und nahmen die Messer als Geschenk entgegen. Ihre Paten und Patinnen beteten noch für sie, dann konnte die Singerunde starten. Im Küchenzelt brutzelte die Pilzpfanne, der Tschai wanderte ins Gigaset. Die Sterne strahlten draußen und drinnen brannten die Feuer. Einige sangen, andere froren, wieder andere ergatterten Schokolade oder unterhielten sich am Felgenkocher des Küchenzeltes bis tief in die Nacht.

06. Oktober – Abreise

Schon ist der Abreisetag gekommen. Im Gottesdienst hören wir noch einmal davon, dass Gott nicht nur der Schokostreusel in unserem Leben sein will, sondern der ganze Cappuccino. Er will ALLES mit uns teilen. Jeden Tag neu. So eng, möchte er sich an uns binden. Wir singen noch einmal für Gott, beten füreinander und empfangen von Nikolai den Segen Dann bauen wir als Erstes gemeinsam das Gigaset ab. Eine Müllkette schafften wir nicht mehr, aber dafür wurde die Küche blitzblank und viel Müll gab es ohnehin nicht. Ein bisschen Wehmut war dann auch dabei, als die BPS-Fahne kurz vor Abfahrt abgeknotet wurde und der Grill wieder an seinen Ursprungsort kam. Dann sagten wir ein letztes Mal ’Tschüss’ zu Meer, Wellen und Sonne und fuhren wieder heim.

Nachtrag: Nicht zu vergessen seien die üppigen Mahlzeiten, von Steckrübenmuß, über frisch gefangenen Fisch bis hin zu Wareniki:

Abschließend noch das Gruppenbild: